Es war einmal

Am 6. Januar 2016 habe ich mein Fairphone2 erhalten und war erst einmal recht glücklich es in den Händen halten zu dürfen. O.K meine anfängliche Begeisterung hielt sich in Grenzen, denn es lag beschissen in der Hand (zu rutschig) und die Schutzhülle, die gleichzeitig auch die Gehäuseabdeckung ist, war pott häßlich. Aber gut, durchatmen und an die gute Idee glauben (was ich bis heute tue). Leider ist es in den nachfolgenden Monaten nicht wirklich besser geworden. Android ist einfach ein schreckliches Betriebssystem und habe bis heute auch kein Backup gemacht (von Threema abgesehen), wie auch. Man hat sich zwar damit abgefunden und kam damit auch über den Tag … oder zumindest fast. Mein Tag beginnt in der Regel um 6:05 mit dem Aufstehen und dem Abziehen des Telefons vom Ladegerät. Nun sollte man doch eigentlich erwarten, dass es zumindest bis abends hält (~10h). Entweder ich bin ein wirklich sehr ungewöhnlicher Benutzer (Musik / Streaming / Twitter / Mail), bei dem das Handy es kaum bis zur Mittagspause schafft, oder der Akku ist so etwas von unterdimensioniert, dass ein Akkupack eigentlich zum Lieferumfang gehören sollte. Nimmt man sich die diversen Ratschläge um Energie zu sparen zu Herzen und setzt sie um, ist dies gleich bedeutend mit dem Ausschalten des Fairphones, zu mindestens für mich. Fairerweise sollte ich dazu erwähnen, dass die Laufzeit sich vor allem dadurch halbierte, wenn zwei SIM Karten aktiv waren. Mag sein, dass dies bei anderen nicht der Fall ist, Fakt ist jedoch, dass ich mit meinem alten iPhone 4s länger auskam, bei gleicher Nutzungscharakteristik. Auch ein Austausch des Akkus nach rund sechs Monaten half da nicht. Wo ich schon beim Austausch bin: ich habe bereits das dritte Display in meinem Telefon. An für sich eine phantastische Sache, mal eben den Bildschirm zu tauschen, aber nicht die Gründe. Fall Nummer eins war ein Produktionsfehler der noch in der Garantie lag. Fall Nummer zwei war eine tote Linie am Rand, die nicht mehr auf Eingaben reagierte. Immerhin, Bildschirm Nummer drei hält bis heute. Als nächstes wurde das Kameramodul getauscht, da sie nicht mehr fokussierte (Urlaubsbilder adé), was weiter entfernt als 20cm war. Auch das wurde anstandslos getaucht. Mit dem Aufkommen des neuen Moduls mit höherer Auflösung, habe ich nicht lang gefackelt … und wieder einige Monate später sind kaum scharfe Bilder dabei. Über allen liegt ein “Blur” Effekt. In der Sekunde in der die Kamera “auslöst”, wird das Bild unscharf, obwohl es in Echtzeit ganz passabel aussieht. Man gewöhnt sich ja an alles… Der nächste Punkt der unfassbar nervig ist: die ständigen Neustarts … Entweder werden sie durch ein Wackeln des Akkus ausgelöst, einem Bug (zu Anfang mehrmals pro Tag) oder - sehr häufig bei mir - den Ein- Ausschalter unbewußt zu betätigen. Dieser liegt so ungünstig, dass ich es nahezu immer schaffe die Taste beim sitzen zu betätigen, da ich das Telefon immer kopfüber in die Gesäßtasche stecke. Im Grunde gibt es eigentlich nur vier Dinge, die mir am Telefon gut gefallen haben:

  • Aquamail
  • Öffi
  • Echter Firefox mit NoScript
  • Fairphone Sicherheits- Aktualisierungen

Die oberen Punkte sind alles Android Apps, aber was die Aktualisierungen angeht, da ist das Team rund um das Fairphone wirklich verdammt schnell. Auch meine anfänglichen Bluetoothprobleme und den Kopfhörern, ist weitestgehend behoben worden, innerhalb von rund 2-3 Monaten. Ach, da fällt mir ein: Die Klinkenbuchse war bei mir nahezu unbrauchbar, da sämtliche Kopfhörer permanent Probleme hatten und die Wiedergabe stoppte, oder ich nur auf einer Seite etwas zu hören bekam. Daher war häufiges Drehen des Steckers angesagt. Auch ein negativer Punkt ist die Hülle und auch die Anordnung oder Art der Knöpfe. Die Hülle ist einfach zu glatt und das Telefon rutschte mir häufiger aus der Hand. Die Lautstärke habe ich fast nie über die Knöpfe reguliert, da der Druckpunkt nicht fühlbar ist und auch viel zu fest zu drücken war. Der Knopf für die Kamera konnte nicht unpraktischer konstruiert werden, da der sehr häufig unbewußt ausgelöst wurde, ähnlich wie mit dem Power Button.

Das war nun wirklich eine Menge Text und ich trauere ein wenig, da mir die Idee und die dahinter liegende Philosophie wirklich sehr zusagt, aber was nutzt mir ein Smartphone, welches beim Verlassen des Hauses bereits 10% seines Akkus “verloren” hat, mich mein Gegenüber nicht hört, weil das Mikrophon nicht immer funktioniert, oder ich die Kamera wieder einpacken muss, weil jedes Bild einfach mies aussieht.

Zurück zum iPhone

Donnerstag, 24.05.2018, 17:45: “Ich brauche ein neues Telefon!!!11”

So, oder so ähnlich lautete meine Nachricht an meine Frau, die mir bereits seit Monaten die Erlaubnis gab, mir ein neues Telefon zu kaufen. Bisher konnte ich mich immer dem verwehren, aber als erneut mein Gesprächspartner mich nicht hören konnte, hatte ich keine Lust mehr. Ein iPhone musste (wieder) her. Mir war klar, dass es kein Android werden würde, da ich Android per se nicht mag. Das fängt beim Backup an, geht über das Design und endet irgendwo mit der Sorge, schon nach einem Jahr keine (Sicherheits-) Aktualisieren mehr zu erhalten, weil das nächste “Top” Smartphone herausgekommen ist. Und überhaupt, ich kann Android nicht leiden. Die Frage war nun, welches iPhone. Obwohl, eigentlich war es keine … nur die Farbe:

Apple iPhone Red Edition

iRed

Seit nunmehr ein paar Tagen bin ich wieder mit dem iPhone unterwegs. Blöd ist zwar, dass man Threema immer noch nicht Plattform übergreifend sichern und zurückspielen kann, aber es ist ein wirklich gutes Gefühl ohne ruckeln, Neustarts und sonstigen Ärgernis (bisher) einfach ein funktionierendes Smartphone zu haben.

Ich hoffe inständig, dass das Fairphone Team bei dem Fairphone3 diese Fehler nicht wiederholt und wer weiß … (Scherz … kein Android mehr!).